Partizipation ist „angesagt“ und gilt als wichtiges Gütekriterium zur Stärkung gesundheitlicher Chancengleichheit. Die partizipative Gesundheitsforschung versucht dies mit dem Ziel gesundheitlicher Chancengleichheit umfassend zu gewährleisten. Die Latte liegt hoch, wenn Partizipation im Sinne einer maximalen Mitgestaltung der Menschen, deren Lebensbereiche erforscht werden, umgesetzt werden soll. Doch wie kann das bei zugleich begrenzten zeitlichen, finanziellen und personellen Ressourcen funktionieren? Wie kann es gut gelingen, Partizipation nicht nur als ’Label‘ zu verwenden, den hohen Ansprüchen an Beteiligung Rechnung zu tragen und doch den Aufwand richtig einschätzen? Der Handlungsleitfaden möchte ermutigen, mehr Partizipation zu wagen!
Den Leitfaden finden Sie hier zum Downaload.
Adressiert ist das von der Alice Salomon Hochschule Berlin herausgegebene Kompendium an alle, die sich für gesundheitliche Chancengleichheit einsetzen und die partizipative Ansätze in die Weiterentwicklung ihrer Arbeit integrieren möchten.
Ein kompaktes Format für die partizipative Zusammenarbeit von acht Workshops bzw. Werkstätten bildet den Kern des Leitfadens. Jeder Workshop umfasst jeweils mindestens drei Stunden mit Forschenden aus der Lebenswelt. Zur Struktur gehört außerdem eine Begleit-/Steuerungsgruppe. Dieses Format wurde im Rahmen des Forschungsprojektes ElfE gemeinsam mit Eltern mit Kindern im Kita-Alter als Peers erprobt, kann aber auch für andere Settings und Gruppen angewendet werden.
Die Inhalte konzentrieren sich auf die Herausforderungen der Umsetzung von Partizipation im Projektverlauf. Kapitel 1 widmet sich den Grundlagen und Grundfragen, wie z. B. die Entscheidungsteilhabe als Form der Partizipation. Kapitel 2 thematisiert die Einbindung in lokale Strukturen. Die anschließenden Kapitel orientieren sich an dem Arbeitsprozess: „Mitstreiter*innen gewinnen“ (Kapitel 3) und „Eine Forschungsgemeinschaft bilden“ (Kapitel 4), „Die gemeinsame Arbeit gestalten“ (Kapitel 5), „Der große Bogen: Gemeinsam forschen“ (Kapitel 6). In Kapitel 7 werden verschiedene Möglichkeiten vorgestellt, wie im Prozess reflektiert und damit die gemeinsame Arbeit vorangebracht werden kann. Kapitel 8 „Wirkung entfalten“ leitet dann als Ausblick auf eine nachfolgende Arbeitsphase über, in der die erarbeiteten Ergebnisse aufbereitet und verbreitet werden. Anschaulich wird das am Beispiel der im ElfE-Projekt entwickelten Dialogkarten. Hier gelangen Sie zum Video auf YouTube.
Neugierig auf ElfE?
Aus der Elternforschung im Projekt ElfE/ElfE² sind weitere Produkte entstanden. Sie finden diese in der Materialsammlung.
Einen kompakten Überblick über das gesamte Forschungsprojekt bietet der „digitale Infotisch“ finden Sie hier.
Ina Schafer, Alice Salomon Hochschule Berlin