Fachforum 2: Liebes Berlin, bitte beweg Dich! Dein GSN
Input: Miriam Boger (QPK Gesundheitsförderung und Prävention, BA Lichtenberg), Anja Bederke (QPK Gesundheitsförderung und Prävention, BA Pankow), Yvonne Vedder (Stadtteilzentrum “Mosaik”, Wuhletal - Psychosoziales Zentrum gGmbH)
Moderation: Nils Stakowski (GC Berlin, Gesundheit Berlin-Brandenburg e.V.)
Der Regionalverbund Berlin des Gesunde-Städte-Netzwerkes (GSN) zählt zehn Bezirke und das Land Berlin zu seinen Mitgliedern und ist Teil des bundesweiten Netzwerks. Die Mitgliedschaft selbst gliedert sich als Tandem in Initiativen- und kommunale Vertretung auf.
Der GSN-Regionalverbund agiert als Interessenvertretung für gesundheitliche Chancengleichheit und für vulnerable Gruppen als Lern-, Austausch- und Kooperationsplattform. Das übergeordnete Ziel ist die Verankerung von Gesundheit(-förderung) in allen Politikfeldern.
Für die weitere Vernetzung und Etablierung dieses Ziels wird auch das Einbeziehen kleiner und mittlerer Unternehmen (KMU) in die bezirkliche Vernetzung vorangetrieben und Initiativen aus der Bevölkerung und deren Partizipation unterstützt.
Damit das GSN möglichst viele Berlinerinnen und Berliner erreicht, müssen niedrigschwellige Informationen über Angebote, insbesondere den vulnerablen Zielgruppen, zur Verfügung gestellt werden. Eine Möglichkeit dafür besteht in der gezielten Bewerbung in und über Arztpraxen.
In seinem eigenen Positionspapier bezieht sich das GSN auf die Lebens- und Umweltbedingungen, die insbesondere bei vulnerablen Gruppen einen starken Einfluss auf die Gesundheit haben. Ein gesunder Stadtteil ist zwingend erforderlich, um urbane Gesundheitsrisiken wie Lärm, Luftverschmutzung, Hitze und Überschwemmungen zu reduzieren. Die Möglichkeit sich in der Wohnumgebung bzw. Stadt zu bewegen, ohne solchen Risiken ausgesetzt zu werden, ist eine Voraussetzung für soziale Teilhabe. Dafür wiederum muss eine nachhaltige Alltagsmobilität gewährleistet werden in Form von guten Fuß- und Radwegenetzen, Begegnungsflächen, ausreichend öffentlichen Toiletten und Sitzmöglichkeiten. Der öffentliche Raum muss für aktive Bewegung und soziale Teilhabe qualifiziert werden.
In Berlin gibt es einige Beispiele für Gute Praxis: Die „Paradiesgärten“ in Marzahn-Hellersdorf laufen bereits und fungieren als Orte für Begegnung und somit auch der sozialen Teilhabe, Bewegung und Gesundheitsförderung. Die Nachbarschaft wird bei der Planung nachhaltiger und gesundheitsgerechter Räume miteingebunden. Die „Klimastraßen“ in Pankow befinden sich aktuell noch in der Planungsphase. Das Konzept sieht eine Begrünung der Hagenauer Straße zur Gesundheitsförderung und als Teil der Verkehrswende vor. Ein weiteres Gute Praxis-Beispiel ist der Zusammenschluss „Kiezblocks“, der inzwischen aus 51 lokalen Initiativen besteht. „Kiezblocks“ verfolgt lebendige Straßenräume für alle in Form von Umgestaltung des Straßenraumes und der Verkehrslenkung in Berlin.