Und die Moral von der Geschicht‘?
Ohne Gesundheit in allen Politikfeldern geht es nicht!
Dokumentation der 19. Landesgesundheitskonferenz
Wie ist Berlin durch die Coronapandemie gekommen? Schaut man auf die Verwaltung der Hauptstadt, kann man sagen: Ziehen alle Ressorts an einem Strang, kann schnell und effektiv gehandelt werden. Gelingt die Zusammenarbeit jedoch nicht, hat das teils dramatische soziale und gesundheitliche Folgen – vor allem für benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Auf der 19. Landesgesundheitskonferenz fanden u.a. die Gesundheitssenatorin, eine WHO-Vertreterin und der Amtsarzt aus Berlin-Reinickendorf Anworten auf die Frage: Was hat Berlin aus der Krise gelernt?
Die Coronapandemie war eine komplexe Herausforderung. Konnten Ämter und Verwaltungen auf ressortübergreifende Strukturen zugrückgreifen, haben sie besser und schneller auf die Krise reagiert. Das habe sich positiv auf die Berliner*innen ausgewirkt, bilanzierte Gesundheitssenatorin Ulrike Gote bei der 19. Landesgesundheitskonferenz am 10. November 2022. Wo dies weniger bis gar nicht der Fall gewesen sei, hätten sich soziale und gesundheitliche Ungleichheiten verschärft. Besonders Kinder und Familien in ohnehin schon schwierigen Lebenslagen, seien davon betroffen gewesen.
Patrick Larscheid, Amtsarzt aus Berlin-Reinickendorf, machte in seinem Vortrag noch mal deutlich, wie flexibel Entscheidungsträger*innen in der Pandemie reagieren mussten. Die Situation habe sich schnell verändert und genauso schnell hätten Entscheidungen getroffen und manchmal auch wieder revidiert werden müssen. Ständige Information und Kommunikation sei hierfür der Schlüssel zum Erfolg gewesen, so Patrick Larscheid. Hingegen hätten Partikularinteressen ein schnelles und pragmatisches Handeln behindert und Prozesse gebremst.
Aus den Vorträgen ging auch hervor: Die Coronapandemie hat Lücken in der Gesundheitsversorgung und der Angebotsstruktur für Gesundheitsförderung und -versorgung sichtbar gemacht. Das spürten besonders benachteiligte Bevölkerungsgruppen. Teilweise ist es den Träger*innen gelungen, diese Menschen mit kreativen und pragmatischen Lösungen in der Krise zu unterstützen. Auch hier galt: Waren Akteur*innen bereits vor der Pandemie gut vernetzt, konnten sie auf eine verbindliche Kommunikation aufbauen und schnell und gemeinschaftlich, auf Augenhöhe handeln.
Am Ende der eintägigen Veranstaltung forderten die Akteur*innen einstimmig, die Gesundheitsämter personell und materiell besser auszustatten. Nur mit guten Rahmenbedingungen sei in Krisenzeiten ein gutes Management möglich und die Regelversorgung aufrechtzuerhalten. Sei hingegen die nächste Krise erst einmal da, könne solch ein Mangel nicht mehr ausgeglichen werden.
Auch wenn die Auswertung der Maßnahmen zur Pandemiebekämpfung noch aussteht, wurde bei der Veranstaltung deutlich: Ohne Gesundheit in allen Politikfeldern geht es nicht! Will sich Berlin für die nächste Krise wappnen, braucht es gebündelte Kräfte vieler unterschiedlicher Akteur*innen. Die Berliner Landesgesundheitskonferenz mit ihren 34 Mitgliedern leistet hierzu einen Beitrag, indem sie gesundheitlichen Problemlagen in der Stadt mit abgestimmtem Handeln begegnet.
Programmflyer der 19. Landesgesundheitskonferenz
Die aufgezeichneten Hauptbeiträge der Veranstaltung können Sie sich hier anschauen:
Begrüßung durch Ulrike Gote, Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung des Landes Berlin
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Fachbeitrag von Prof.in Dr.in Kira Fortune, World Health Organisation
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Fachbeitrag von Patrick Larscheid, Amtsarzt Gesundheitsamt Reinickendorf von Berlin
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Abschluss durch Dr. Thomas Götz, Staatssekretär für Gesundheit und Pflege des Landes Berlin
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